Zieglerstraße

1909 benannt. Sie führt unmittelbar nach der Bahnunterführung beim Spital von der Rudolf-von-Ems-Straße zur Rossa. Der schienengleiche Bahnübergang zwischen Klienstraße und Zieglerstraße wurde im Zuge des doppelgleisigen Ausbaues der Bahnlinie ersatzlos aufgelassen.

Diese Straße scheint schon auf dem ersten Vermessungsplan von Hohenems aus dem Jahr 1857 als Erschließungsweg der landwirtschaftlich genutzten Flächen im Wasen in Richtung Kaplanmahd auf. Durch den Bau und die Inbetriebnahme der Vorarlbergbahn im Jahr 1872 wurde der Weg zwar geteilt, blieb aber durch einen schienengleichen Übergang verbunden. Das war besonders ab 1891 für die neugegründete Ziegelei Klien von großer Bedeutung, konnte doch der im Bereich der heutigen Hugo-von-Montfort-Straße und der in der Nähe des ehemaligen Mauthauses gewonnene Dachziegellehm auf kurzem Weg zur Ziegelei transportiert werden. Diese Straße war auch über ein Jahrzehnt lang die einzige Verbindung zur Ziegelei, bis schließlich zu Beginn dieses Jahrhunderts die private Klienstraße und ein privates Anschlussgleis erbaut wurden. Nähere Angaben über die Entwicklung der Ziegelei siehe Klienstraße.

Vom sprachgeschichtlichen Standpunkt aus sei daran erinnert, dass das uns so vertraute Wort Ziegel, wie auch Mauer, Fenster, Keller und andere lateinische Lehnwörter sind. Die Römer als Eroberer der Alpengebiete vor rund zweitausend Jahren vermittelten eine neue Bauweise. Als Baumaterial verwendeten sie Steine und Selbstgebrannte Ziegel. 1964 kam bei Grabungen in Feldkirch-Widnau ein römischer Ziegelbrennofen zutage.

Heribert Fenkart, 1984

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