Walther-von-der-Vogelweide-Straße

1941 benannt. Verbindung von der Franz-Michael-Felder-Straße zur Kaiserin-Elisabeth-Straße, führt durch die Südtiroler Siedlung, die 1940 für die aus Italien ausgesiedelten deutschen Südtiroler erbaut wurde.

Walther von der Vogelweide um 1170 – 1230

Der bedeutendste Lyriker des Mittelalters kam wahrscheinlich auf dem „Vogelweidehof“ bei Bozen (vielleicht auch in Niederösterreich) zur Welt. Am „wünneclichen hof zu Wiene“ lernte er „singen und sagen“. Als „fahrender Sänger“ ritt er kreuz und quer durch die österreichischen und deutschen Lande, er zog von Burg zu Burg, von Stadt zu Stadt: „Ich hän lande vil gesehen!“

Als ritterlicher Minnesänger (Minne = liebende Verehrung) lobte er in wort- und bildkräftiger Sprache die Schönheit der Frauen, der Natur und der Welt; mit seinen religiösen und erzieherischen Sprüchen und Lehrgedichten war er erfahrener Gedankenlyriker; mit seinen politischen Liedern stellte er sich in den Dienst seiner Landesherren („Kaisersprüche“); am Ende seines Weges stellte er Fragen nach den letzten Dingen des Lebens und stimmte Klagelieder an:

„Ouwe, war (wohin) sint verschwunden alliu miniu jär!
ist mir min leben getroumet, oder ist ez war!“

Um 1220 erhielt er von Kaiser Friedrich II. zum Dank für seine treuen Dienste ein Lehen bei Würzburg, wo er im Neuen Münster begraben sein soll.

Karl Vogel, 1984

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