Waldmüllerweg

1965 benannt. Abzweigung von der Mozartstraße. Sackgasse.

Ferdinand Georg Waldmüller 1793 – 1865

Waldmüller war Wiener und gilt als Hauptvertreter der Biedermeier-Malerei und Vorkämpfer des Realismus in der österreichischen Malerei. Einige Jahre besuchte er die Akademie seiner Vaterstadt und war dort Schüler von Maurer und Lampi. Dann verdiente er seinen Lebensunterhalt als Miniaturmaler, kopierte später alte Meister und machte Naturstudien, wandte sich dem Porträt zu (Kaiser Franz), und fand schließlich seinen Schwerpunkt in der Genremalerei. In zahlreichen Bildern schilderte er mit feinem Farbensinn, tiefem Naturverständnis und Humor zumeist das Leben der Bauern in Niederösterreich. Waldmüller war zwei Jahre lang gräflicher Zeichenlehrer in Agram, auch Theaterdekorationsmaler in Prag und Brünn, und erst ab 1817 dauernd in Wien – ausgenommen seine Reisen nach Italien, Paris und London. Von 1829 bis 1857 war der Maler Kustos der Gemäldegalerie und Professor der Akademie der bildenden Künste und unterhielt daneben eine vielbesuchte Privatschule. Streitschriften gegen die Lehrweise an der Akademie bewirkten seine strafweise Pensionierung: in ständigem Kampf gegen den akademischen Klassizismus und im Gegensatz dazu pflegte er die Malerei in der freien Natur (Pleinairmalerei). 1864 wurde Waldmüller von Kaiser Franz Josef völlig rehabilitiert. Der Künstler wurde mit seinen Landschaften, in denen er mit Vorliebe momentane Lichtwirkungen darstellte, ein Vorläufer des Impressionismus; die zuletzt entstandenen Bilder sind sogar bei hellstem Sonnenschein gemalt, den er einmalig einzufangen wusste.

Edith Witzemann, 1984

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