Wagnerstraße

1909 benannt. Verbindung von der Emsbachstraße zur Hochquellenstraße.

In Städten, besonders in solchen, die eine starke Tradition aus dem Mittelalter herleiten können, finden sich häufig Straßen, die nach den dort tätigen Handwerkern benannt wurden, wie zum Beispiel  Schmiedgasse, Färbergasse und ähnliche. In Hohenems ist diese Straße die einzige nach einem Handwerkerstand benannte Straße. Josef Klien war der letzte Wagner, der in der Wagnerstraße 2 (heute Büro der Weinkellerei Amann) seine Werkstätte hatte. Vor ihm waren sein Vater Johann Georg – er kaufte für seinen Sohn Benedikt die Metzgerei am Schlossplatz um 10.000 Kronen mit der Auflage, dass der Vorbesitzer, solange Benedikt Klien das Metzgergewerbe in Hohenems ausübe, das seinerseits nicht tun dürfe – und sein Großvater Benedikt Klien (daher auch der Hausname: „Benedikt’s“) dort tätig. Weiter zurück lässt sich das Wagnergewerbe an dieser Stelle nicht verfolgen. Zur Zeit der Hochblüte der Fuhrwerke kam der Wagnerei eine sehr große Bedeutung zu, sodass die Ortsangabe „I da Kanzlei, bim Wagner domm“ wohl jedermann den rechten Weg wies. – „Kanzlei“ nannte man vor der Einführung der Straßenbezeichnungen das gesamte Gebiet zwischen Emsbach, „Au“ und „Oberer Weiler„, fallweise wurde auch das Gebiet der späteren Bahnhofstraße, in der die „Kanzlei“, das heutige Rathaus stand, miteinbezogen.

Norbert Häfele, 1984

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