Rubensstraße

1967 benannt. Abzweigung von der Radetzkystraße. Sackstraße. Privatstraße.

Peter Paul Rubens 1577 – 1640

Der Niederländer Peter Paul Rubens war das Haupt der flandrischen Malerschule. Im Alter von etwa 15 Jahren kam er mit der Malkunst in Berührung und wurde bereits sechs Jahre später in die Malergilde zu Antwerpen aufgenommen. Auf einer Reise nach Italien lernte er die Venezianischen Künstler kennen, kopierte sie und wurde bald Hofmaler des Herzogs von Mantua, durch dessen Kunstschätze er reiche Anregung fand. Seine Reisen führten ihn auch nach Madrid, er kehrte aber wieder in seine Heimat zurück und wurde dort zum Hofmaler ernannt. Rubens führte ein großes Haus, hatte umfangreiche Sammlungen, sein Atelier war stets gefüllt mit Schülern. Aufträge riefen ihn nach Paris, wieder nach Madrid, dann nach London. Nach Holland zurückgekehrt, häuften sich die Aufträge dermaßen, dass er nur noch imstand war, Skizzen anzufertigen und das, was seine Schüler dann ausführten zu überarbeiten. Rubens‘ Hauptstreben ging auf höchste Lebendigkeit der Darstellung und auf Farbwirkung, seine Erfindungsgabe war enorm. Unter seinem Namen laufen etwa 3000 Bilder, unter denen sich allerdings auch Schülerarbeiten und Kopien befinden; seine Kunst umfasst den gesamten Kreis des Darstellbaren. Unübertroffen ist er in der Wiedergabe des Nackten, der Farbe der menschlichen Haut. Wenige Künstler haben auf ihre Zeit einen so mächtigen, unwiderstehlichen Einfluss ausgeübt wie Rubens; es gibt keinen Zweig der niederländischen Malerei, auf den er nicht bestimmend gewirkt hätte. Auch war er ein Mann von universeller gelehrter Bildung, der sich in lateinischer Sprache geläufig auszudrücken wusste, eingehende Studien der klassischen Literaturbetrieb und mit zahlreichen Zeitgenossen in Briefwechsel stand.

Edith Witzemann, 1984

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