1958 benannt. Verbindungsstraße zwischen der Lustenauer Straße bzw. Millöckerstraße und der Rheinstraße, ursprünglich geplant bis zur Rudolf-von-Ems-Straße. Im Bereich Leharstraße–Franz-Seidl-Weg unterbrochen.
Die Straße erhielt diesen Namen zur Erinnerung an das in diesem Bereich an der Lustenauer Straße befindliche „Mauthaus“. Das Gebäude hieß offiziell „k. k. Finanzwachkaserne“ und wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut. Hier waren ab 1843 die Kanzleien der „k. k. Finanzwachabteilung“ und der „k. k. Finanzwachkontrollbezirksleitung“ untergebracht.
Das zweistöckige, gemauerte Gebäude, das im Volksmund nur Mauthaus genannt wurde, stand lange Zeit allein auf weiter Flur. Die nächsten Häuser waren erst in Bauern, dort wo heute die Lustenauer- und die Rudolf-von-Ems-Straße zusammentreffen. Im Erdgeschoß waren fünf Zimmer, eine Küche, zwei Holzliegen und ein Abort für die Finanzwachabteilung. Dort waren die ledigen Finanzer kaserniert. Im ersten und zweiten Stockwerk waren die Kanzleien und die Dienstwohnungen der beiden Leiter untergebracht. Zum Haus gehörten ferner zwei Holzschupfen, ein Ziehbrunnen, ein Garten, ein Acker, eine Wiese und ein Brandplatz. Bei den Rheinüberschwemmungen stand das Mauthaus mitten in der Wasserwüste und war nur noch mit Booten erreichbar. Das Wasser des Ziehbrunnens war oft so schlecht, dass die Gefahr der Typhuserkrankung bestand. Trotzdem dauerte es vier Jahre, ehe sich Ende 1908 die Finanzverwaltung bereit fand, für den Anschluss und die Benützung der öffentlichen Hochdruckwasserleitung in den ersten zehn Jahren jährlich 240 Kronen und in den weiteren 20 Jahren je 120 Kronen zu bezahlen.
Im Dezember 1921 wurde die Kontrollbezirksleitung aufgelassen und die Finanzwachabteilung in „Zollwachabteilung“ umbenannt. Die Agenden der Verbrauchssteuern und Monopole wurden nun von der neuerrichteten „Steueraufsichtsabteilung“ wahrgenommen. 1937 übersiedelte die Zollwachabteilung in das an der Schweizer Straße (heute Diepoldsauer Straße) unmittelbar an der Grenze neuerbaute Zollamtsgebäude. Das Mauthaus wurde noch rund 30 Jahre privat bewohnt und musste dann im Zug des Ausbaues der Lustenauer Straße, da es nun weit in den Straßenkörper hineingeragt hätte, abgebrochen werden.
Bernhard Babutzky, 1984, 2023 aktualisiert