1909 benannt. Im Bereich der „Untergaß” gelegen, zweigt die Hattangerstraße von der Radetzkystraße ab, wird als Fahrweg zur Sackstraße und verengt sich zu einem Fußweg, führt am sagenumwobenen Bildstöcklein „im Galgen” vorbei und stellt, die Fußgängerunterführung der Eisenbahn benützend, die Verbindung zur Nachbauerstraße her.
Hattanger ist eine Zusammensetzung aus Hatt und Anger. Der Flurnamenforscher Dr. Josef Zehrer nimmt an, dass Hatt aus dem Althochdeutschen „hart“, auch „hard“ (wie Hard am Bodensee) geschrieben, entstanden ist; „hart“ bedeutet einen wenig fruchtbaren oder auch steinigen Boden, bezeichnete aber auch waldiges Gelände. Wenn Fluren eine zum Bearbeiten und zum Einzäunen ungünstige Form eines Zwickels hatten und zwischen größeren und fruchtbareren Fluren ungünstig lagen – hier etwa zwischen Erlach, Schönwies, Steinat-Sohl und Harzhütte —, bekamen sie ebenfalls die Bezeichnung „hart“. Welcher Umstand für unser althochdeutsches „hart“ ausschlaggebend war, kann nicht mehr ermittelt werden.
Der Name Anger deutet darauf hin, dass der „hartanger“, unweit dem Flecken Ems gelegen, in früher Zeit als gemeinsames Weideland genutzt wurde, denn „anger“ waren immer Allmende- oder Gemeinschaftsweiden.
Im Lauf der Zeit wandelte (verballhornte) sich das „hart“ zu „Hatt“ und so wurde das heutige Wort „Hattanger“ und die dortige Straße zur Hattangerstraße.
Josef Giesinger, 1984