Gilmstraße

1909 benannt. Abzweigung von der Bahnhofstraße, führt zu zwei großen Wohnblöcken mit 35 Eigentumswohnungen. Sackstraße. Privatstraße.

Hermann von Gilm 1812 – 1864

Der Dichter wurde in Innsbruck geboren, da seine Eltern aber Feldkircher waren, besuchte er im Studierstädtle das Gymnasium. In Innsbruck studierte er Rechtskunde und war dann in verschiedenen Ämtern in Schwaz, Bruneck, Wien und Linz tätig. Hermann von Gilm war als Lyriker eine weiche Natur, dem alles Erleben, jeder Eindruck zum feinsinnigen Lied wurde; Natur, Liebe, Geselligkeit und Freiheitsbegeisterung gaben ihm Anregungen: „Märzveilchen“, „Sommerfrischlieder“, „Schloss Taufers“, „Schützenlieder“. Vor seinem frühen Tod ordnete er seine zahlreichen Gedichte, die in Wien herausgegeben
wurden.

Allerseelen

Stell auf den Tisch die duftenden Reseden,
die letzten roten Astern trag herbei
und lass uns wieder von der Liebe reden
wie einst im Mai.

Gib mir die Hand, dass ich sie heimlich drücke,
und wenn man’s sieht, mir ist es einerlei,
gib mir nur einen deiner süßen Blicke
wie einst im Mai.

Es blüht und funkelt heut auf jedem Grabe,
ein Tag im Jahre ist den Toten frei;
komm an mein Herz, dass ich dich wieder habe,
wie einst im Mai.

Karl Vogel, 1984

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