1976 benannt. Abzweigung von der Gutenbergstraße. Sackgasse. Privatweg.
Erasmus Kern, geboren 1592, gestorben zwischen 1652 und 1660.
Erasmus Kern ist nach den Angaben des Chronisten Johann Georg Prugger 1592 in Feldkirch als Sohn des Erasmus Kern Senior „Alt Pauwmeister“, Ratsmitglied und Stadtammann von Feldkirch, geboren. 1613 musste sich Erasmus Kern der Jüngere mit 21 Jahren um 17 Pfund und 10 Schilling das Bürgerrecht in Feldkirch erkaufen. Eine seiner vielen Bildhauerarbeiten von Erasmus Kern erhielt Feldkirch 1624, und zwar in der Pfarrkirche: eine Krippe, die wir später in der Meschacher Kirche wieder finden. Mit seiner Meisterschaft als Bildhauer errang sich Kern schon in jungen Jahren die Gunst der Grafen von Ems. Denn schon am 2. März 1629, so steht es im Ausgabenbuch Graf Kaspars, wurden dem Bildhauer zu Feldkirch für zwei Engel auf Stangen „zu unserer lieben Frauen Bruderschaft zu Ems“, drei Gulden übergeben. Gemeint ist die Kapelle „Unserer lieben Frau“ im Schwefel. Diese zwei Engel sind heute noch im Besitz dieser Kapelle. Am 20. Mai 1629 wurden Erasmus Kern für drei neue Bilder „zu unserer lieben Frauen Bruderschaft“ in Ems 20 Gulden bezahlt. Weiters werden Meister Kern der Hauptaltar und zwei freistehende Nebenaltäre mit Figuren (um 1640) in der Magdalenen-Kirche in Levis zugeschrieben. Der Pfarr-Resignat Fridolin Tschugmell, ein Vorarlberger, fand im Eschener Pfarrhaus jenen Werksvertrag, mit dem die Gemeinde Eschen im Fürstentum Liechtenstein bei dem Feldkircher Meister des Frühbarocks im Jahr 1650 einen Altar bestellte. Dieser Altar wurde aber im 19. Jahrhundert nach Grotenrath bei Aachen an der holländischen Grenze verkauft. Er stellt angeblich eines seiner größten und reifsten Werke dar und wird heute noch in Grotenrath behütet. Es wird berichtet, dass Erasmus Kern der erste Bildhauer seiner Zeit im Umkreis von Feldkirch war. Den Todestag des großen Meisters kennen wir leider nicht.
Josef Nachbauer, 1984