Eisplatzstraße

1909 benannt. Abzweigung von der Rudolf-von-Ems-Straße zur Nibelungenstraße, von dort leicht verschoben Fortsetzung bis zur Schillerallee.

Der Eislaufsport selbst ist sehr alt, wie wir aus den Gemälden alter holländischer Meister wissen. Mit ziemlicher Sicherheit wurde schon vor der Gründung eines Eislaufvereins in Hohenems, von dem wir ein Foto aus dem Jahr 1887 besitzen, auf verschiedenen Weihern und Tümpeln „wild“ gelaufen. Wahrscheinlich befand sich in diesem Gebiet auch ein solcher Eisplatz, da mit der Gründung des Eislaufvereins der Eislaufbetrieb auf dem Eis der Badeanstalt (bei der heutigen Mittelschule Markt) neu und groß aufgezogen wurde.

In den siebziger Jahren dieses Jahrhunderts wurde dann versucht, auf dem Gelände des Rosenplatzes eine Natureisbahn herzustellen, der Föhn vereitelte jedoch zu oft dieses Vorhaben.

Die Bezeichnung Eisplatzstraße in diesem Gebiet des Herrenriedes erhielt mit dem Jahr 1980, als die Gemeindevertretung beschloss, eine Kunsteisbahn zu bauen, neue Berechtigung, da sie nun eine der Zufahrtstraßen zur Kunsteisbahn darstellt.

Die sogenannten Eisweiher, wie sie auch im Herrenried nahe dem Emsbach bestanden haben sollen, hatten auch eine rein wirtschaftliche Bedeutung. Sie dienten zur Bereitung des Eises, das die Brauereien – vor der Erfindung des Kühlaggregats – den Sommer über zur Kühlung des Bieres vor allem auf dem Transport und bei Festen, aber auch in Gasthäusern verwendeten. Daneben wurde auch an sogenannten „Eisgalgen“, Holzgerüsten von etwa fünf Metern Höhe, durch Bespritzen mit Wasser Eis produziert. Das Eis wurde  sodann mit schweren Schlegeln zerschlagen, von Fuhrleuten in die Brauerei transportiert, und dort in Stangenformen eingestampft. Die letzten solchen Eisgalgen standen im Bereich der jetzigen Dr.-Neudörfer-Straße in Verwendung.

Norbert Häfele, 1984, 2023 aktualisiert

Benachrichtigungen (z.B. Veranstaltungshinweise, Warnhinweise) aktivieren? Aktivieren Ablehnen