Bagoltenweg

1953 benannt. Verbindung von der Breitenbergstraße zur Kreuzbühel– und Unterklienstraße.

Bagolten ist einer der wenigen rätoromanischen Namen im Emser Gemeindegebiet. Bis etwa ins 17. Jahrhundert hieß die Parzelle Klien so.

Dr. Josef Zehrer, der die Hohenemser Flur- und Parzellennamen erforscht und deutet, sagt, dass Bagolten soviel wie die Walchen, die Walschen oder die Wälschen bedeute.

Als zu Beginn des Mittelalters die deutschen Alemannen von Norden her in das heutige Vorarlberg eindrangen und die hier sesshaften Rätoromanen allmählich nach Süden zurückdrängten, bildete das zwischen Bagolten und dem heutigen Hatlerdorf gelegene Wallenmahd längere Zeit die Volks- und Sprachgrenze zwischen den deutschsprachigen Alemannen und den welschsprachigen Rätoromanen. Für die deutschen Alemannen waren die Leute südlich des Wallen- oder Welschenmahdes eben Welsche oder Bagolten.

Im Jahr 1397 wird urkundlich ein „Hans Klen ab (= von, in) Bagolten“ genannt. Mundartlich ist der „Klen“ heute noch ein Mann von kleinem Körperwuchs. Das Geschlecht der „Klen“ war kinderreich, es wurde aus der „Klen“ der „Klie“ und dieser zum „Klien“, und die Sippe der Klien in Bagolten zur führenden. Und da im Zug der Alemannisierung manche rätoromanischen Orts- und Parzellennamen durch deutsche abgelöst wurden, setzte sich in Bagolten immer mehr der Sippenname der Klien durch und wurde so zum Parzellennamen.

Josef Giesinger, 1984

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