Angelika-Kauffmann-Straße

1909 benannt. Entlang der Bahnlinie von der Rudolf-von-Ems-Straße zunächst bis zur Schweizer Straße, 2010 bis zur Diepoldsauer Straße verlängert (Spange).

Angelika Kauffmann 1741 – 1807

Angelika Kauffmann erblickte als Tochter des in Schwarzenberg im Bregenzerwald geborenen Malers Johann Josef Kauffmann und der Schweizerin Kleophe Lutz am 30. Oktober 1741 in Chur das Licht der Welt. Als Schülerin ihres Vaters bekundete sie schon früh ihr malerisches Talent, weshalb sie ihr Vater zur weiteren Ausbildung mit nach Como und später nach Mailand nahm, wo sie unter anderem den Herzog von Modena und dessen Gattin malte. In Schwarzenberg schmückte sie im Alter von erst 16 Jahren die dortige Kirche mit Apostelbildern. Das Altarbild in der Kirche in Schwarzenberg wurde ebenfalls von ihr gemalt. Auch das Schloss des Grafen von Montfort verschönerte sie mit Gemälden.

In Florenz, wohin sie sich später wandte, fasste sie eine leidenschaftliche Zuneigung zu. Musik und Gesang, jedoch kehrte sie 1763 wieder zur Malerei zurück. Noch im gleichen Jahr ging sie nach Rom, wo sie bei Winckelmann Unterricht genoss. 1765 reiste sie nach London, wo sie eine Anzahl bedeutungsvoller Bilder malte. Am Hof in Gunst stehend, wurde sie 1766 zum Mitglied der königlichen Akademie ernannt und von der Aristokratie mit Geld und Ehren überschüttet. Sie stand auf dem Gipfel des Ruhms, von dem sie in Leid absteigen musste, als sie einen Betrüger, der sich unter dem Namen eines schwedischen Grafen Horn in London aufhielt, ehelichte. Die Ehe wurde zwar wieder gelöst, sie hatte aber ihr Leben verbittert. Später heiratete sie den Maler Antonio Zucchi, einen Künstler von geringem Verdienst, aber von achtenswertem Charakter und kehrte 1781 nach Italien zurück. Später begab sie sich nach Neapel und Rom, wo sie auch einige Bilder für Kaiser Josef II. malte. In Rom lernte sie Goethe kennen. Am 5. November 1807 starb die große Künstlerin in Rom, kinderlos und verwitwet.

Ihre Büste wurde im Pantheon in Rom aufgestellt. Das Landesmuseum in Bregenz beherbergt mehrere Bilder der Künstlerin. In der Kirche und im Heimatmuseum in Schwarzenberg befinden sich Büsten der großen Malerin. Es wurden auch Medaillen auf sie geprägt und auf der 100-Schilling-Banknote, die von 1969 bis zur Euro-Einführung im Jahr 2002 in Umlauf war, wurde die große Malerin Angelika Kauffmann geehrt.

Josef Nachbauer, 1984, 2023 aktualisiert

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