Kultur

„Nächtliche Fantasien“ sorgten für begeistertes Publikum

Das Kammerorchester Arpeggione ist untrennbar mit dem Rittersaal des Palastes verbunden. Das gilt nicht zuletzt für den ganz besonderen Klang dieses Ensembles, der sich wohl nur hier so entfalten kann. Es ist ein kraftvoller Legato-Klang.

Dass dennoch sauberstes Spiel und Virtuosität möglich sind, bewies das in reiner Streicherbesetzung angetretene Kammerorchester gleich mit dem ersten Werk am vergangenen Samstagabend, einer Streichersonate des bei seiner Entstehung erst zwölfjährigen Gioachino Rossini. Da waren behände Tongirlanden gefragt, die, einstudiert und dirigiert von Robert Bokor, aufs Lebendigste ausgeführt wurden. Puccinis Elegie „Crisantem“, eine einsätzige Trauermusik, war ein großer Gegensatz zu Rossinis Leichtigkeit, gelang aber nach etwas tastendem Beginn sehr stimmig.

Das Werk „Gespinst“ des 1966 geborenen Dornbirners Thomas Thurnher lieferte den Titel „Nächtliche Fantasien“, erzählte doch der Komponist bei der Uraufführung dieses Stücks durch den Wiener Concert-Verein, dass er zu dem Werk durch die Schau eines Fantasiebildes inspiriert worden ist. Die Streicher des „Arpeggione“ interpretierten das ansprechende Stück sehr klangsinnlich, sodass die Zuhörer begeistert reagierten. Und Begeisterung entfachte auch der Auftritt der Klarinettistin Caroline Inderbitzin, die technisch souverän die anspruchsvolle Konzertfantasie über Themen aus Verdis „La Traviata“ spielte und dabei bewusst machte, wie nahe ihr Instrument dem Klang der menschlichen Stimme ist, denn die Gesanglichkeit dieser bekannten Opernthemen brachte sie dem Publikum wunderbar nahe. Der Flötist Giuseppe Nova vermochte im Konzert des Frühromantikers Saverio Mercadante vor allem mit dem tänzerischen wie virtuosen Finalsatz zu überzeugen. Zuvor noch sei der Soloauftritt der Harfenistin Ulrike Neubacher gerühmt, die die „Deux Danses“ von Debussy zusammen mit dem Orchester sehr sensibel interpretierte.

Vorschau:

Es war wiederum ein Konzertabend der Sonderklasse. Freuen Sie sich bereits jetzt auf „Glücksmomente“ am 25. Mai 2024, wiederum im Rittersaal.

www.arpeggione.at

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