Wirtschaft

Bauherrenpreis 2023 für vorbildliche Zentrumsentwicklung in Hohenems

Am Freitag, dem 13. Oktober 2023, zeichnete die Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (ZV) im Festspielhaus Bregenz das Projekt „Wiederbelebung der Altstadt Hohenems“ mit dem Bauherrenpreis 2023 aus.

Die internationale Jury honoriert damit den Einsatz der Stadt Hohenems, in Kooperation mit Projektentwickler Markus Schadenbauer und seinem Team, für die visionäre und umsichtige Revitalisierung des denkmalgeschützten Stadtkerns. Besonderes Lob gab es für die individuelle Gestaltung, die Ansiedlung inhabergeführter Betriebe und der Stadt Hohenems für die Umsetzung der Verkehrsberuhigung, der Begegnungszone mit hoher Aufenthaltsqualität sowie die Gestaltung des öffentlichen Raums als Grundlage für die Stadtentwicklung. Insgesamt wurden 110 Projekte eingereicht, aus denen in einem zweistufigen Verfahren 25 Nominierungen und schließlich insgesamt drei Preisträger ausgewählt wurden.

Stadtoberhaupt zeigt sich stolz!

„Der österreichische Bauherrenpreis gilt als der bedeutendste Architekturpreis in Österreich! Drei von über hundert Projekten wurden ausgezeichnet, darunter die Altstadtbelebung in Hohenems: Eine Symbiose aus einem ansprechenden öffentlichen Raum samt Verkehrsberuhigung und der Revitalisierung der historischen Gebäude. Eine wunderschöne Bestätigung unseres gemeinsamen Weges. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben und noch weiter beitragen werden“, so Bürgermeister Dieter Egger.

„Jedes Haus erstrahlt in altem Glanz oder neuer Schönheit und fügt sich doch in erster Linie in das Ensemble. Kein eitler Architekturzoo, sondern Bausteine für ein lebendiges und spürbar wertbeständiges Stück Stadt. Die Ortskernbelebung in Hohenems stemmt sich erfolgreich gegen Flächenverbrauch und Bodenversiegelung. Architektur und Städtebau schreiten Hand in Hand in eine nachhaltige Zukunft. Möge diese Strategie noch viele Erweiterungen in Hohenems und Nachahmungen allerorts finden“, schrieb Angelika Fitz, Jurorin und Direktorin des Architekturzentrums Wien, in der Jurybegründung.

Identität der Stadt wird erlebbar!

Die Stadt Hohenems schuf, in enger Zusammenarbeit mit privaten Initiativen, Hauseigentümern, Bewohnern, Geschäftstreibenden, namhaften Architekten sowie Markus Schadenbauer und seinem Team, mit der Verkehrsumlegung sowie einer einzigartigen Begegnungszone einen lebendigen Stadtkern.

In diesem Rahmen wurden Häuser der Marktstraße und Harrachgasse, die einst von Handwerk und Handel geprägt und zuletzt in desolatem Zustand waren, revitalisiert und qualitätsvoll nachverdichtet.

Für Projektentwickler Markus Schadenbauer hat der Preis eine besondere Bedeutung: „Der Bauherrenpreis hat auch eine historische Perspektive: Jede Zeit hat ihre eigene Ausdrucksform – in der Architektur, der Freiraumgestaltung und den städtebaulichen Lösungen. Durch die behutsame Sanierung machen wir die Identität der Stadt erlebbar.“

Historie sanft ins Heute übertragen

Denkmalschutzgerecht und hochwertig saniert sowie maßvoll nachverdichtet – diese Formel ist aufgegangen: In der ersten Bautiefe fanden eigentümergeführte Geschäfte und Dienstleistungen ein neues Zuhause. Die zweite besticht durch freigespielte Innenhöfe mit Cafés und Plätzen – ein Gewinn für die öffentliche Aufenthaltsqualität. Auch in der dritten Bautiefe gelang es, die geschichtlichen Stärken in die Gegenwart zu übertragen.

Prozess mit Vorbildwirkung

Entstanden ist ein Stadtkern mit Vorbildwirkung, der durch das Nutzungskonzept lebendig wird: Alle Geschäftslokale sind inhabergeführt. Einzelhändler, Handwerker und Dienstleister machen Hohenems zum individuellen, nachhaltigen Erlebnis zum Einkaufen und Verweilen. 42 neue Betriebe wurden in den letzten zehn Jahren angesiedelt. Bekannte Handelsketten gibt es nicht. Das Konzept, das zunächst auf Vorbehalte stieß, kommt heute gut an: Sowohl Bewohner als auch Besucher von auswärts schätzen die Vielfalt.

Weitere Schritte

Neben dem entstehenden RathausQuartier am nördlichen Eingang der Stadt liegt aktuell ein besonderes Augenmerk auf dem Innenstadtquartier „Alt Ems“. Beim denkmalgeschützten alten Rathaus oberhalb des Torbogens, am Emsbach, liegt der geschichtlich älteste Teil von Hohenems, stark geprägt durch die ehemalige Vielzahl an Sägen und Mühlen. Die Gebäudekerne in „Alt Ems“ stammen teils aus dem 13. Jahrhundert. Wie in den anderen Quartieren sollen sich auch hier Alt und Neu in einem Dialog auf Augenhöhe wiederfinden und einen weiteren Impuls zur Stärkung, Revitalisierung und Begegnung in Hohenems schaffen.

Maria Auböck, Präsidentin der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, überreicht Bgm. Dieter Egger und Markus Schadenbauer (v. l.) den Bauherrenpreis 2023 (Foto: Christa Engstler).

Durch die umsichtige Sanierung und Ansiedlung eigentümergeführter Betriebe hat sich die Altstadt von Hohenems zum lebendigen Zentrum entwickelt (Foto: Ursula Dünser).

Die Häuser in der Marktstraße und Harrachgasse haben ihren individuellen Charakter beibehalten (Foto: Karin Nussbaumer).

Ein Blumenladen bei der Einfahrt in die Altstadt heißt Einwohner und Besucher gleichermaßen willkommen (Foto: Ursula Dünser).

Bgm. Dieter Egger (3. v. l.), Markus Schadenbauer (4. v. l.), mit Präsidentin Maria Auböck (3. v. r.) und Angelika Fitz (2. v. l.) sowie Partnern des Projekts „Wiederbelebung der Altstadt Hohenems“ (Foto: Christa Engstler).

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