Aktion Demenz

12 Antworten auf die 12 wichtigsten Fragen zum Thema Demenz (7)

Wenn eine Angehörige oder ein Angehöriger die Diagnose Demenz erhält, so betrifft das unmittelbar auch Sie selbst und die gesamte Familie.

Sie befinden sich mit einem Mal in einer neuen Lebenssituation mit neuen Ängsten und Sorgen. Vermutlich möchten Sie dem oder der Betroffenen so gut als möglich beistehen.

7. Demenz – Wie Sie mit den Gefühlen Ihrer Angehörigen besser umgehen können!

Jede Demenz bringt auch Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens mit sich. Es ist kaum möglich, sich in die Welt Betroffener einzufühlen. Aber es ist anzunehmen, dass diese geprägt ist von Angst, Wut, Trauer und Gefühlen der Wert- und Hilflosigkeit. Auch wenn Sie manche Verhaltensänderungen vielleicht als verletzend und schmerzlich empfinden, der oder die Betroffene will Sie ganz gewiss nicht kränken! Seine bzw. ihre verstandesmäßigen Fähigkeiten mögen abnehmen, die Empfindungen und Gefühle aber bleiben erhalten und nehmen an Intensität zu. Gerade auf der Gefühlsebene gibt es Wege, Vertrauen, Zuneigung, Befürwortung und Liebe zu vermitteln. So können Sie in die aus den Fugen geratende Welt Ihres Angehörigen Sicherheit und Geborgenheit bringen.

  • Nehmen Sie Menschen mit Demenz und deren Gefühle ernst und gehen Sie auf Bedürfnisse ein. Geben Sie ihnen das Gefühl, wertgeschätzt und geliebt zu sein.
  • Bleiben Sie ruhig und gelassen, selbst wenn Sie mit Vorwürfen konfrontiert werden oder immer wieder dieselben Fragen beantworten müssen.
  • Erleichtern Sie die gegenseitige Verständigung: Sprechen Sie langsam und in kurzen, leicht zu beantwortenden Sätzen.
  • Widersprechen Sie nicht, wenn stur an einem undurchführbaren Vorhaben festgehalten wird. Lenken Sie ruhig und bestimmt davon ab.
  • Bewahren Sie die Würde Ihres Gegenübers und schützen Sie seine bzw. ihre Intimsphäre. Scham ist ein starkes Gefühl und erfordert Behutsamkeit im Umgang mit Hygiene und Inkontinenz.
  • Behandeln Sie Ihre Angehörigen nicht wie ein Kind – auch wenn er oder sie kindlich erscheinen mag. Es ist ein erwachsener Mensch mit einer eigenen Geschichte.
  • So wie Gefühle nicht verloren gehen, so bleibt auch das Bedürfnis nach sozialen Kontakten bestehen. Ermöglichen Sie diese und verlieren Sie nicht Ihren Humor. Lachen tut Ihren Angehörigen ebenso gut wie Ihnen!

Kontakt für Hohenems

Foto: Miro Kuzmanovic

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