Der Vortrag von Dr. Philipp Lenhard (München) schildert die Geschichte der „armen Juden“ im deutschsprachigen Raum und vervollständigt das Bild jüdischen Lebens vor allem am Übergang zur Neuzeit.
Seit den Anfängen der modernen jüdischen Geschichtsschreibung im frühen 19. Jahrhundert hatte diese auch eine apologetische Funktion: Ging es zunächst darum, die bürgerliche Gleichstellung zu erreichen, so wurde die Geschichtswissenschaft um die Jahrhundertwende zu einer Waffe, um antisemitischen Angriffen entgegenzutreten. Nach dem Holocaust schließlich ging es vielen Historikern darum, den schöpferischen Beitrag der Juden zur deutschen Geschichte hervorzuheben. Erzählt wurden deshalb vor allem die Geschichten bedeutender Philosophen, Erfinder und Unternehmer, während der Alltag von Juden am anderen Ende der sozialen Stufenleiter – Hausierer, Dienstboten, Bettler und Gauner – weitgehend verdrängt wurde.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung gilt die 3G-Regel.
Keine Anmeldung erforderlich. Freie Platzwahl.
Eintritt: 8 Euro / ermäßigt: 5 Euro
Weitere Infos unter www.jm-hohenems.at!
Veranstalter: Jüdisches Museum
Uhrzeit: 19.30 Uhr
Adresse: Jüdisches Museum Hohenems, Villa Heimann-Rosenthal, Schweizer Straße, Hohenems, Österreich
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