Kultur

Hohenemser Literaturpreis: Das ist die Jury 2023

Julya Rabinowich, Stefan Gmünder und Veronika Schuchter: Die hochkarätige und namhafte Besetzung der diesjährigen Jury verspricht angeregte Diskussionen bei der diesjährigen Preisverleihung.

Nachdem die Einreichfrist für den 8. Hohenemser Literaturpreis bereits endete, beginnt nun die Jury mit ihrer Arbeit: Rund 200 Einsendungen und 1.500 Seiten werden in den nächsten Wochen gesichtet. In einer vertraulichen Sitzung wird dann der/die* Preisträger*in gekürt.

„Es freut mich, dass dieser spannende Jury-Prozess von Expertinnen und Experten durchgeführt wird, deren Namen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind und die für dieses Format neue Impulse setzen“, zeigt sich Bürgermeister Dieter Egger erfreut.

Unentdeckte Schätze

Julya Rabinowich ist eine preisgekrönte österreichische Schriftstellerin und Dramatikerin. Sie ist Trägerin zahlreicher Preise, u. a. des Rauriser Literaturpreises 2009. Sie weiß aus eigener Erfahrung (kam 1977 von St. Petersburg nach Wien), worum es beim Schreiben zwischen den Sprachen und Kulturen geht. „Das Tauchen nach unentdeckten Schätzen ist inspirierend und herausfordernd zugleich. Es ist eine Ehre und eine Lust, Jurorin bei diesem Preis sein zu können“, so die Autorin.

Die gemeinsame Sprache

„Der Hohenemser Literaturpreis nimmt unter den vielen im deutschen Sprachraum vergebenen Literaturpreisen eine Sonderstellung ein. Nicht nur, weil er an deutschsprachige Autor*innen nichtdeutscher Erstsprache vergeben wird, sondern weil er Fragen nach Identität, Herkunft und Ankunft aufwirft, die uns alle betreffen, und weil er auf das machtvollste Instrument zur Verständigung und zum Brechen von Meinungskerkern setzt: die gemeinsame Sprache“, erkennt der Schweizer Literaturkritiker Stefan Gmünder an – er erhielt 2021 den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik.

Forschung im Literaturbetrieb

Die Literaturwissenschaftlerin Veronika Schuchter von der Universität Innsbruck beschäftigt sich seit Jahren mit Machtstrukturen im Literaturbetrieb. „Gerade bei der Diversität gibt es da noch Aufholbedarf. Umso mehr freue ich mich, dieses Jahr in der Jury des Hohenemser Literaturpreises tätig sein zu dürfen, der diesem Defizit etwas entgegenzustellen hat“, so die Germanistin.

Ein außergewöhnlicher Abend der Preisverleihungen

Am 17. Juni 2023 wird im Salomon-Sulzer-Saal der Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autor*innen nichtdeutscher Erstsprache zum achten Mal verliehen. Der aUGUST*, der Jugendpreis der Sprache, fügt sich an diesem Abend als neues, junges Literaturformat ein und wird für die beste animierte Textvisualisierung vergeben.

Julya Rabinowich (Foto: Michael Mazohl)

Veronika Schuchter (Foto: Maria Piok)

Stefan Gmünder (Foto: Matthias Kremer)

Benachrichtigungen (z.B. Veranstaltungshinweise, Warnhinweise) aktivieren? Aktivieren Ablehnen