Wolf-Huber-Straße

1980 benannt. Abzweigung von der Radetzkystraße. Sackstraße. Privatstraße.

Wolf Huber 1485 – 1553

Wolf Huber wurde in Feldkirch geboren. Man nimmt als sicher an, dass Wolf Huber in der Werkstatt des Feldkircher Malers Hanns Huber, mag er nun sein leiblicher Vater oder sein Onkel gewesen sein, das Zeichnen und Malen erlernt hat. Um das Jahr 1510, somit im Alter von etwa 25 Jahren, begab sich Wolf Huber auf Wanderschaft. Sein Weg führte ihn über Innsbruck und Salzburg (Mondsee 1510) in das Inn- und Salzachgebiet. Er dürfte bald Passau erreicht haben, wo er Aufenthalt nahm. Von dort aus unternahm er in den folgenden Jahren wiederholt Reisen donauaufwärts und donauabwärts, die durch Zeichnungen belegt sind (Urfahr 1511, Harburg 1513, Krems an der Donau 1529, Wien 1530, Grein 1531). Mit seiner Heimatstadt Feldkirch blieb der Meister auch von Passau aus eng verbunden. Wiederholte, zum Teil längere Aufenthalte sind für die Jahre 1515, 1523 und 1527 anhand von datierten Arbeiten nachgewiesen. In Urkunden, wie etwa von 1515 und 1529 scheint er als „Wolffganng Hueber von Veldtkhirchen“ auf. 1532 wird er im „Beicht- und Sakramentsregister auf Ostern“ in Feldkirch unter 1015 Bürgern aufgeführt.

1515 kam es zwischen Wolf Huber, damals 30 Jahre alt, und der 1503 gegründeten Sankt Annenbrüderschaft in Feldkirch, zum schriftlichen „Verdingd-Werkh“-Vertrag auf Herstellung des großen Flügelaltarwerkes für die Sankt-Nikolaus-Kirche zu Feldkirch. Die über sechs Jahre sich hinziehende Arbeit an den Altarbildern, die er in Passau malte, hat die Aufmerksamkeit der künstlerisch interessierten Kreise, insbesondere die des bischöflichen Hofes auf den jungen bis dahin wenig bekannten Zeichner und Maler gelenkt. Graf Niklas war von der Tätigkeit Wolf Hubers so angetan, dass er mit Urkunde vom 2. Februar 1529 ihm sein unweit von Passau innaufwärts gelegenes Schlösschen „Neufels“ auf Lebzeit vermachte. Wolf Huber war der künstlerische Planer des Grabmales Graf Niklas‘ von Salm, dem erfolgreichen Verteidiger Wiens, das in der Wiener Dorotheerkirche seinen Platz fand. Wolf Huber verstand gleich meisterlich mit Pinsel und Farbe, wie mit Stift, Kohle, Rötel, Kreide und Feder umzugehen. Außer dem Annenaltar in Feldkirch sind vier weitere Flügelaltäre nachweisbar. Weiters nahmen bei seinen Arbeiten die Porträts einen bedeutenden Rang ein. Wolf Huber starb in Passau am 3. Juni 1553 im Alter von 68 Jahren. Er ist als Begründer des Donaustils und als Hauptrepräsentant der Donauschule in die europäische Kunstgeschichte eingegangen. Die noch erhalten gebliebenen Werke finden sich heute fast ausschließlich in den  bedeutenden Kunstsammlungen in aller Welt.

Josef Nachbauer, 1984

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