St.-Anton-Straße

1909 benannt. Verbindung von der Hochquellenstraße zur Mozartstraße.

Heiliger Antonius von Padua 1195 – 1231

Die Friedhofskapelle, die eigentlich dem Heiligen Sebastian geweiht ist, wird heute üblicherweise „Sankt Anton“ oder im Volksmund „San Tone“ genannt. Der Grund hierfür dürfte die Stiftung der Sankt-Antonius-Bruderschaft – ihre Satzungen wurden 1696 gedruckt – sein, die sich offenbar besonders um diese Kapelle gekümmert hat.

Der Heilige Antonius von Padua, 1195 in Lissabon geboren, trat in den Franziskanerorden ein, predigte in Oberitalien und Südfrankreich und wurde vom Ordensstifter, dem Heiligen Franz von Assisi, zum ersten Lehrer der Theologie in seinem Orden eingesetzt. Er starb 1231 in Padua. Schon im folgenden Jahr wurde er heiliggesprochen und 1946 zum Kirchenlehrer erklärt. Sein Tag ist der 13. Juni. Die Gläubigen, die ihn bald nach seinem Tod verehrten, rufen ihn als Patron der Liebenden und der Ehe, Helfer gegen  Unfruchtbarkeit, Fieber und Viehseuchen an. Besonders als Wiederbringer verlorener Gegenstände wurde der Heilige sehr bekannt („Heiliger San Tone, hilf mr suacha!“)

Die erste Kapelle an dieser Stelle wurde 1607 aufgrund eines Pestgelöbnisses von Graf Kaspar gebaut. Die Kapelle für den gleichzeitig errichteten Pestfriedhof scheint bald zu klein oder nicht zweckdienlich gewesen zu sein. Jedenfalls wurde schon 1643 die heute bestehende Kapelle vom gräflichen Hofmeister Jakob Hannibal Berna von Steinach neu erbaut.  Sein Votivbild, 1645 (von Leonhard Werder?) gemalt, schmückt die linke Wand des Innenraumes. Ein weiteres Stifterbild (1647) sowie das Altarbild von Josef Walser (1723) gehören zum wertvollsten Schmuck dieser Kapelle.

Norbert Häfele, 1984

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