1980 benannt. Straße in der Nähe des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrums, Abzweigung von der Rheinhofstraße. Sackstraße. Privatstraße.
Sebastian Kneipp 1821 – 1897
Die Lebensgeschichte dieses Mannes begann am 17. Mai 1821 in Stephansried, einem kleinen Dörfchen im Allgäu. Erst spät, im Alter von 23 Jahren, konnte er das Studium am Gymnasium in Dillingen beginnen, musste es aber, von einer schweren Krankheit heimgesucht, wieder abbrechen. Das Buch von Dr. Hahn – „Die Kraft des Wassers“ – gab ihm neue Hoffnung. Nach mehrmaligem Baden im eiskalten Donauwasser wurde er wieder völlig gesund und konnte weiterstudieren. Durch dieses Erlebnis erwachte in ihm der Drang, auch anderen zu helfen.
1852 feierte Sebastian Kneipp seine Primiz in Ottobeuren. 1854 heilte er fast alle Bewohner des kleinen Städtchens Boos, das von einer Choleraepidemie heimgesucht wurde. Dadurch wurden die Leute auf seine Wasserkur und seine Heilkräuter aufmerksam gemacht. Als dem Bischof in Augsburg die Behandlungstätigkeit zu arg wurde, versetzte er Kneipp ins Kloster nach Wörrishofen zu den Dominikanerinnen. Damit begann aber seine eigentliche Bedeutung als Priesterarzt und Helfer der Menschheit. Das Badehäuschen des Klosters wurde zur ersten Kneippkuranstalt. War sein Wirken in den Augen der Ärzte anfänglich nur Kurpfuscherei, so konnte er im Lauf der Zeit doch ihr Vertrauen in seine Heilmethode gewinnen.
1897 starb der große Menschenfreund. Der Kneipp’sche Guss wird aber weiter verabreicht und er wird vielen Menschen die Gesundheit erhalten oder bringen.
Herbert Demuth, 1984, 2023 leicht aktualisiert