Noldinweg

1963 benannt. Abzweigung von der Spielerstraße, mündet in den Stockenweg.

Dr. Josef Noldin 1888 – 1929

Noldin wurde am 25. November 1888 in Salurn (Südtirol) geboren. Nach Gymnasialstudien in Trient, Feldkirch und Rovereto legte er 1906 die Reifeprüfung ab. Nach Ableistung des Militärdienstes studierte er an der Universität Innsbruck Rechtswissenschaft.

Dr. Josef Noldin gilt als Märtyrer für das Deutschtum im Südtiroler Unterland. Durch einen Staatsstreich Mussolinis im Oktober 1922 übernahmen die Faschisten die Regierung in Italien. Für Südtirol sollten nun die schlimmsten Befürchtungen schreckliche Wirklichkeit werden. Besonders hart getroffen wurden die Südtiroler durch das Verbot deutscher Schulen. Noldin gehört zu jenen, die für ihr Eintreten für Recht und Freiheit, Muttersprache und Menschlichkeit auch ihr letztes und höchstes Gut – ihr Leben – hingaben.

Noldin wurde auf die Strafinsel Lipari (30 Kilometer nördlich von Sizilien) verbannt. Durch das dort  herrschende ungesunde Klima erkrankte er. Monatelange Fieberschauer schüttelten den erschlafften Körper. Obwohl er wieder in die geliebte Heimat zurückkehren durfte, hatte er sich in der Verbannung den Keim des Todes geholt. Er starb wenig später im Dezember 1929 in der Überzeugung, dass sein Opfergang für die Heimat nicht umsonst war.

Herbert Demuth, 1984

Benachrichtigungen (z.B. Veranstaltungshinweise, Warnhinweise) aktivieren? Aktivieren Ablehnen