1956 benannt. Verbindungsweg vom obersten Teil der Hochquellenstraße (Ledi) zur Sägerstraße.

Der Weg, der schon sehr lange besteht und ständig benutzt wurde, erhielt seinen Namen erst 1956 von der Flur, durch die er führt. An der heutigen Sägerstraße standen schon vor weit mehr als 400 Jahren gräfliche Mühlen und Sägen. Aber auch ein Privater, Lorenz Witzemann, scheint bereits 1626 als Säger „an der oberen Säge unter der oberen Mahlmühle“ urkundlich auf. Diese obere Mahlmühle, die eine gräfliche
Zwangsmühle war, weil hier die Untertanen ihr Getreide mahlen lassen mussten, lief auf vier Gängen. Ihr angeschlossen waren eine Sägemühle und ein Stampf für Hanf und Werg. Im Lauf des 19. Jahrhunderts siedelten sich in der Säge weitere Sägen und auch Textilbetriebe an. Alle diese nutzten das Wasser des Salzbaches zum Antrieb ihrer bis zu zwölf Meter hohen Wasserräder. Da aber der Salzbach eine sehr unregelmäßige Wasserführung aufwies, wurde schon „seit altersher“ das Wasser des Aunerbaches in der Ledi durch ein hölzernes Schwellwuhr gestaut und über die Mühlegg (ein Einschnitt zwischen dem Sonnenbühel und dem Einfirst) der Mühle zugeleitet. 1852 war die Anlage so defekt, dass sie vollkommen erneuert werden musste. Dazu wurde die „Wasserkonkurrenz Ledi“ gegründet, an der Jakob Peter, Besitzer der oberen Mühle (heute Betriebswohnung der Firma Otten) zu 35 %, Gebhard Sandholzer, Besitzer der unterhalb befindlichen Sägemühle, Mahlmühle und Hanfreibe (Alfons Peter) zu 35 %, Xaver Amann, Schreiner, als Besitzer eines Lohestampfes, Josef Kick, Säger (Alois Amann) zu 10 % und Dr. J. Gebhard Seewald, Besitzer einer Fourniersäge zu 20 % beteiligt waren. Anstelle des hölzernen Schwellwuhr es wurde eine höhere Staumauer errichtet, teils im offenen Gerinne oder in Holzkänern, die auf Stelzen standen, dem Mühlegg und in weiterer Folge der Sägemühle zugeführt. 1856 kaufte die Firma Gebrüder Rosenthal das ganze Gelände und errichtete neben der Mühle eine mechanische Weberei mit 120 Webstühlen. Auch diese wurden mit Wasser vom Salzbach und von der Mühlegg her betrieben. 1861 erhielt der Betrieb ein Maschinenhaus für den Einbau einer Turbine. 1889/90 waren sogar zwei Turbinen in Betrieb, für die das Wasser in drei Tunnels von 400 Metern Länge hergeleitet wurde. Mit der Umstellung auf elektrischen  Antrieb verloren die Schwellwuhre und Wasserleitungen ihre Bedeutung. Sie sind heute zerfallen und nur noch da und dort im Gelände ansatzweise zu erkennen.

Bernhard Babutzky, 1984

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