Kaspar-Moosbrugger-Straße

1965 benannt. Abzweigung von der Franz-Michael-Felder-Straße. Sackstraße. Privatstraße.

Kaspar Moosbrugger 1830 – 1917

Kaspar Moosbrugger, geboren am 6. Jänner 1830 in Au im Bregenzerwald, studierte in Feldkirch und Innsbruck, wirkte fünf Jahre als Beamter an verschiedenen Gerichten in Oberungarn, dann an den Gerichten in Schruns und Dornbirn und war schließlich als Adjunkt am Bezirksgericht in Bludenz von 1865 bis 1889 tätig.

In seiner sozialpolitischen Schrift „Ruf aus Vorarlberg nach Gleichberechtigung“ trat er für die allgemeine Wehrpflicht, das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht und für die soziale Besserstellung der Fabriksarbeiter ein, für die er Anteil am Ertrag der Fabriken forderte. Er verglich die neuen Kapitalisten der „Bourgeoisie“ mit den Grundherren der Feudalzeit, die das Erträgnis der Grundholden einsteckten. Vorgenannte Schrift wie auch „Klarstellung der vorarlbergischen Partei der Gleichberechtigung“ zeigen eine moderne Auffassung der rechtlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse. In der Schrift  „Kulturgespräche aus Vorarlberg“ behandelte Moosbrugger religiöse, sittliche und rechtliche Fragen, die „Psychischen Erlebnisse“ lassen in ein reiches Innenleben blicken.

Von maßgebender Bedeutung wurde Moosbrugger als Schwager und Lebensfreund für den Dichter und Reformer Franz Michael Felder. Der Briefwechsel zwischen Moosbrugger und Felder in den Jahren 1861 bis 1869 ist eine Fundgrube für die Kenntnis der Zeit und die Entwicklung des Dichters und Denkers Felder und ein Denkmal der geistigen Höhe beider Freunde. Im Ruhestand lebte Moosbrugger zurückgezogen auf seinem Gut in Nüziders, wo er am 11. März 1917 starb.

Josef Nachbauer, 1984

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