Friedhofstraße

1909 benannt, zuvor Santoneweg. Verbindung von der Mozartstraße zur St.-Anton-Straße.

Der Friedhof Sankt Anton wurde von Graf Kaspar auf dem gräflichen Großweilerhof wegen der herrschenden Pestepidemie im Jahr 1607 gestiftet. Die gleichzeitig gestiftete Kapelle war dem Pestheiligen Sebastian geweiht. Im Zuge mehrerer Erweiterungen wurde der Friedhof mit Arkaden (1843, 1893) allseits umschlossen.

Nach und nach hatte der Friedhof Sankt Anton den seit dem 14. Jahrhundert rund um die Pfarrkirche (damals nur eine Kapelle) bestehenden Friedhof abgelöst. Im Jahr 1777 bestanden die Mauern, die heute nur mehr bruchstückhaft vorhanden sind, noch vollständig. Wann dieser Friedhof bei der Pfarrkirche aufgelassen wurde, wissen wir nicht.

Nachdem der Friedhof Sankt Anton allmählich auch zu wenig Platz bot, wurde in den Jahren 1955 bis 1958 der „Neue Friedhof“ der Gemeinde im Tiergarten angelegt und 1959 von Bischof Dr. Wechner eingeweiht. Daneben besteht noch der Friedhof bei der Sankt-Rochus-Kapelle in der Reute, der ebenfalls 1607 gestiftet wurde.

Den in Hohenems sich ansiedelnden Juden gewährte Graf Kaspar in seinem Schutzbrief auch, dass ihnen ein Platz für die Bestattung ihrer Toten überlassen werde. Dieser Israelitische Friedhof ist noch heute im
Schwefel erhalten und weist eine Reihe von geschichtlich und kulturgeschichtlich interessanten Grabsteinen auf. Seit 1967 ist er unter Denkmalschutz gestellt.

Norbert Häfele, 1984

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