Anlässlich der offiziellen Eröffnung der Hörstationen findet am Sonntag, dem 3. Juli 2022, von 15 bis 18.30 Uhr ein Festakt am Schlossplatz in Hohenems statt.
Den musikalischen Auftakt gestalten „Die Bauernfänger“, ehe um 16 Uhr Grußworte u. a. von Bürgermeister Dieter Egger, Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Eva Häfele von der Rad-Lobby Vorarlberg folgen. Nachkommen werden ganz persönliche Geschichten erzählen; als Redner ist weiters u.a. Gerald Knaus, der Vorsitzende der Europäischen Stabilitäts-Initiative eingeladen. Die Offene Jugendarbeit hat zusammen mit walktanztheater eigens eine Performance vorbereitet. Um 17.15 Uhr spielt das „Salingari Sextett“ auf. Am Schlossplatz sorgen die dortigen Gastronomen und Food Trucks mit einem reichhaltigen Angebot für das leibliche Wohl.
Fahrradsternfahrt
Zuvor ist eine Fahrradsternfahrt entlang der Fluchtwege an der Grenze mit dem Zielpunkt „Hohenemser Schlossplatz“ geplant. Die Startpunkte sind in Bregenz, Lustenau, Dornbirn, Marbach/Heerbrugg/Diepoldsau, Hohenems, Altach, Feldkirch und Bludenz.
Der Treffpunkt beim Hohenemser Grenzübergang (Zollamt) ist beispielsweise um 13 Uhr angesetzt. Details zu Uhrzeiten und Routen finden Sie auf www.jm-hohenems.at!
Geführte Radtour am 9. Juli 2022: „Hohenems. Am Alten Rhein“
Die Grenze am Alten Rhein bei Hohenems wurde im Sommer 1938 zum Nadelöhr in die Schweiz. Gemeinsam wird beim Jüdischen Museum eine geführte Radtour mit Direktor Hanno Loewy gestartet und am Gasthaus Habsburg vorbei zu einem der Schauplätze, hinunter zur Grenze am Alten Rhein, gefahren. Unterwegs werden Geschichten über jüdische Flüchtlinge und Fluchthelfer gehört, von Glück und Zufall, von Scheitern und Sterben in Hohenems. Die Tour führt bis nach Lustenau und zurück. Wer mag, kann hinterher noch zwei der Opfer an der Grenze auf dem Hohenemser Friedhof St. Anton besuchen.
Die etwa zweistündige Tour findet am Samstag, 9. Juli 2022, statt; Treffpunkt ist um 15 Uhr beim Jüdisches Museum. Infos und Anmeldung: Tel. 05576/73989, E-Mail office@jm-hohenems.at
„Über die Grenze“ 52 Hörstationen mit Fluchtgeschichten von 1938 bis 1945
Tausende Flüchtlinge versuchten zwischen März 1938 und Mai 1945 über Vorarlberg die rettende Schweiz zu erreichen: Verfolgte Juden, politische Gegner der Nazis, Deserteure, Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter aus besetzten Ländern Europas. Bereits im Sommer 1938 begann die Schweiz die Grenzen abzuriegeln.
Fluchthelfer auf beiden Seiten der Grenze konnten manchen noch ein Entkommen ermöglichen, aber es gab nun nur noch illegale Wege in die Freiheit.
Entlang der Radroute Nr. 1, von Bregenz bis Partenen, und an ausgewählten Orten in der Schweiz und in Liechtenstein markieren symbolische Grenzsteine 52 Hörstationen zu diesen Flüchtlingsschicksalen, und laden per QR-Code dazu ein, sich auf die Geschichte des jeweiligen Ortes einzulassen, innezuhalten und die Umgebung aufmerksam wahrzunehmen.
Über die Grenze erzählt von Odysseen durch ganz Europa und von einheimischen Schmugglern, die zu Fluchthelfern werden, von Liebenden, die aus dem Gefängnis ausbrechen und Kriegsgefangenen, die sich verirren, von protestierenden Schülern und Verhören durch die Gestapo, von Abenteuern am Geburtstag, von gefährlichen Wegen über den Rhein und die Berge – von menschlichem Mut, Verfolgung, Behördenwillkür und Widerstand.
Die Erfahrungen der Flüchtlinge spiegeln sich in persönlichen Briefen, Dokumenten der deutschen und Schweizer Behörden, in Erinnerungen von Zeitzeugen und Fotografien der Schauplätze. Aus ihnen entsteht ein Bild der damaligen Ereignisse aus vielen Perspektiven – zu hören, zu lesen, zu sehen. Unterwegs mit dem Fahrrad zwischen See und Bergen, auf beiden Seiten des Rheins, beiden Seiten einer Grenze, die noch heute zugleich trennt und verbindet.
Als Plattform für diese Erkundung der Grenzlandschaft im Rheintal und in den Bergen dient die Website www.ueber-die-grenze.at. Details und das vollständige Programm finden Sie unter www.jm-hohenems.at!